Silvio Berlusconi ist wieder einmal zu einer Haftstrafe verurteilt worden. In Mailand entschied ein Gericht, dass der Ex-Regierungschef schuldig ist, im Jahr 2005 widerrechtlich ein abgehörtes Telefongespräch in der Öffentlichkeit lanciert zu haben.
Das Gespräch wurde im Zuge von Ermittlungen zu Unregelmäßigkeiten bei der Übernahme der Bank BNL aufgezeichnet. Zu hören sind der Chef des Versicherungskonzerns Unipol und der Mitte-links-Politiker Piero Fassino, dem Berlusconi mit der Veröffentlichung laut Meinung des Gerichts politisch schaden wollte.
Dafür soll der „Cavaliere“ nun ein Jahr hinter Gitter, da das Urteil aber in erster Instanz gefällt wurde, kann Berlusconi Berufung einlegen und damit den Vollzug der Strafe erst einmal aufschieben.
Bereits im letzten Jahr wurde Berlusconi in einem einem Prozess, in dem es um Fernsehrechte ging, zu vier Jahren Haft verurteilt. Auch hier legte er Berufung ein, das Berufungsurteil wird aber noch in diesem Monat erwartet.
Und noch ein Urteil wartet auf den 76-Jährigen, denn der „Ruby“-Prozess um seine „Bunga Bunga-Partys“ läuft auch noch. Darin wird ihm neben Amtsmissbrauch auch Beihilfe zur Prostitution Minderjähriger vorgeworfen.
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Foto(s): © HauptBruch GbR / JR
bunga-bunga republik! furchtbar!