Lautes Gekreische und herumwuselnde Kinder – und mittendrin Mario Barth. Bereits seit drei Jahren lädt der Comedian jedes Jahr kurz vor Weihnachten einige hundert Kinder der Berliner Hilfsorganisation „Arche“ ins Kino ein.
Mario Barth geht mit 200 Arche-Kindern ins Kino
Slideshow
Zwischen Popcorn, Cola und den Kids hat auch Mario Barth Spaß. Er erzählt im Interview: „Man steht ja nicht nur zwischen denen. Die rennen einen ja um und zerren an einem. Das ist toll!“
Dass er ab und zu für den guten Zweck unterwegs ist, das liegt auch an Marios Freundin. Leider zeigt er diese nie, erklärt uns aber, wie sie ihn zu guten Taten animiert. Barth:
„Ich habe meinen ersten großen finanziellen Erfolg mit meinem Wörterbuch gehabt. Das haben wir über zwei Millionen Mal verkauft. Ich habe meine erste Abrechnung bekommen, bin zu meiner Freundin hingegangen und hab gesagt ‚Jetzt müssen wir mal richtig was machen. Wir haben so viel gekriegt, jetzt müssen wir geben.’ Das ist in Deutschland nicht so einfach. Wenn du hier ein Kinderheim anrufst und sagst ‚Tachchen, ich will Geld spenden’ muss es erst über eine Anti-Korruptionsbehörde, da müssen die gucken, wo kommt das Geld wirklich her, das interessiert die auch nicht wer du bist. Das ist sehr kompliziert.“
Nicht nur finanziell engagiert sich Mario Barth für die Kinder der „Arche“. Für ihn ist es auch immer wichtig, mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen. Er sagt: „Das Hauptproblem ist gar nicht das finanzielle und das ist das Schlimme an der Geschichte. Weil finanziell könnte man ja regeln indem man sagt, gib den Organisationen mehr Geld und dann ist das Problem weg. Die Kinder kommen zu einem und denen fehlt Anerkennung und eine klare Zielsetzung. Die haben keine Ziele mehr. Die haben gar keine Perspektive mehr.“
Ein ordentlicher Beruf und einen positiven Blick in die Zukunft will Mario Barth den Kindern ermöglichen. Der Comedian verrät: „Ich versuche den Kindern nahe zu bringen, dass ein Handwerksberuf was Tolles ist. Ich bin gelernter Handwerker. Ich bin Elektroniker bei Siemens. Aber jeder will heute nur noch Popstar, Superstar, Supertalent und so ein Scheiß werden. Damit verdienst du keine Kohle. Ein guter Handwerker, ein guter Fliesenleger, ein guter Maurer und so. Das ist ein ehrenwerter und echt cooler Job. Und das versuche ich den Kids dann nahe zu bringen. Hey, das ist ein cooler Job. Ihr seid keine Assis nur weil du Maurer bist.“
Vor wenigen Tagen hat der Berliner seinen 40. Geburtstag gefeiert. Wie sich das Leben mit 40 anfühlt? Mario: „Also ab 40 bist du sofort alt. Wirste morgens wach und merkst die Knie, alles geht kaputt. Schulter ist kaputt, Blutwerte … Also ab 40 – eigentlich kannste einpacken. Bin auch gerade dabei alles zu verkaufen, was ich habe, weil maximal noch ne Woche hab ich. Nein! Mit 40 – es verändert sich gar nix!“
Weihnachten wird bei Mario Barth: „Ganz traditionell, familiär. Im ruhigen kleinen Rahmen mit der ganzen Familie mach ich das. Dann werden noch Freunde eingeladen. Sowas mache ich.“
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Foto(s): © HauptBruch GbR
Ich frage mich, ob der als Elektriker genauso schlecht ist wie als Komiker.