Dieter Wedel steht heute mit 69 Jahren fest im Leben. Doch der Tod seines Vaters warf ihn als Jugendlicher schwer aus der Bahn.
Der deutsche Erfolgsregisseur verrät dem ZEITMagazin, dass er Jahre brauchte, um mit dem frühen Tod seines Vaters fertig zu werden. „Vor 55 Jahren, Ende Juni 1957, fiel mein Vater plötzlich neben mir tot um. Ich war 14 Jahre alt. Ich betrat mit ihm und meiner Mutter gerade ein Hotel. Für mich war es das Schlimmste, als man meinen Papa vom Boden der Lobby hochhob und ihn dort auf einen Tisch legte“, erinnert sich Wedel und glaubt: „Von dem Moment an war meine Kindheit und Jugend zu Ende. Ich dachte, mein Papa muss doch jetzt wieder wach werden.“
So gesteht der 69-Jährige, dass dieses Ereignis „wie die Vertreibung aus dem Paradies“ gewesen sei. „Es hat Jahre gedauert, damit fertig zu werden. Ich konnte es nie beschreiben und auch nicht erzählen, wie es geschehen war.“
Obwohl er danach aufgrund von wirtschaftlichen Problemen „sehr schnell erwachsen werden“ musste, konnte sich Wedel immer auf die Unterstützung seiner Mutter verlassen. „Es krachte an allen Enden. Doch meine Mutter hat mich immer beruhigt. Dank ihr konnte ich studieren und lernte meinen Professor Knudsen kennen, der mir ungeheuer zugetan war. Ich wurde gleich Leiter der Studentenbühne in Berlin, und später fragte er mich, ob ich ein Theater am Kurfürstendamm leiten wollte.“
Wedel glaubt, dass er neben seiner Mutter und Professor Knudsen „eine Menge Retter, Frauen und Männer“, hatte, die ihm immer wieder auf die Beine halfen. Dazu zählt er diverse „Ersatzpapas“ wie Schriftsteller Dieter Meichsner und den ehemaligen ZDF-Intendanten Dieter Stolte sowie seine Lebensgefährtin Uschi Wolters. „Ich hatte Glück. Ich bin nie abgeglitten, weil immer jemand da war, ein sicherer Hafen“, ist er überzeugt. „Ich lebe seit 40 Jahren in einer Liebesbeziehung. Immer zu wissen, wohin man gehört, auch das ist eine Rettung. Bei allen Turbulenzen gab es immer jemanden, der für mich da war.“
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Foto(s): © HauptBruch GbR
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