Mit einem Großen Zapfenstreich soll Ex-Bundespräsident Christian Wulff heute verabschiedet werden. Nach seinem unrühmlichen Rücktritt und den Diskussionen um seinen Ehrensold sollen Wulff auch die höchsten militärischen Ehren zum Abschied nicht verwehrt sein.
Ganz Deutschland diskutiert: Sollte man den Zapfenstreich nicht besser abblasen? Und ist es richtig, dass die Kapelle einen Titel mehr spielen soll? Viele Politiker und die Alt-Bundespräsidenten sollen laut Medienberichten ihre Teilnahme an Wulffs Zapfenstreich bereits abgesagt haben. Was denken Prominente über Christian Wulffs Abschied aus dem Amt? TIKonline.de hat sich am Abend bei einigen VIPs umgehört.
Schauspielerin Michaela Merten sagt: „Das ist mir einfach alles zu viel. Ich will es jetzt einfach nicht mehr wissen. Es ist ja auch bald vorbei.“
Doch Michaela Merten wünscht Christian Wulff Versöhnliches für die Zukunft: „Ich wünsche allen Menschen etwas für die Zukunft, weil jeder Mensch hat seine Herausforderungen, seine tiefsten Punkte. Und er hat natürlich jetzt seinen tiefsten Punkt und da muss er sehr, sehr viel bewältigen und das wünsche ich keinem, was er zu bewältigen hat. Weil es auch so öffentlich ist. Für mich ist jeder Mensch gleichwertig und jeder hat eine zweite Chance verdient.“
Bruno Eyron (Schauspieler und FDP-Mitglied) meint: „Ich bin sehr enttäuscht von Herrn Wulff. Der war mal Vorsitzender der Jungen Union. Der ist ein bisschen älter als ich. Und ich fand den Wulff prima – vor 20 Jahren. Fand ich großartig den Wulff. Ich dachte das wird einer, ein Großer … Dass der Herr Wulff in so einem Amt nicht in der Lage ist – ich hab das schon hundert Mal gesagt – einfach sein gesamtes Spektrum, sein gesamtes Menü an Dummheiten einmal zu benennen, das ist schon so armselig. Das ist wirklich schade. Das wäre nicht schlimm gewesen.“
Statt eines Zapfenstreichs macht Bruno Eyron folgenden Vorschlag: „Ich fänd’ es schöner wenn Herr Wulff jetzt sagen würde – wird er aber wahrscheinlich nicht – Mensch, der Zapfenstreich kostet 150.000 Euro, vielleicht auch 200.000 Euro, dann würde ich mal sagen, das übernehme ich und spende es an ein Hotel oder eine Telefongesellschaft oder an irgend so etwas oder zumindest in deren sozialen Projekte.“
Schauspieler und Regisseur Otto Retzer regt das Thema auf: „In Griechenland, ganz nah bei uns, haben die Kinder nichts zu fressen weil der Staat kaputt geht. In Syrien werden jeden Tag 30 Leute erschossen. Und unser größtes Problem in Deutschland ist es, ob der ehemalige Bundespräsident drei Lieder kriegt oder vier. Die Gardekapelle hat doch eh die ganze Woche nichts zu tun. Und dann ist er endlich weg!“
Otto Retzer (gebürtiger Österreicher) meint: „Bei uns, wenn der Bundespräsident geht, schauen sie sich unsere Minister an – da pfeift nicht mal einer am Kamm! Die müssen einfach gehen!“
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Foto(s): © SuccoMedia
Dieser Verbrecher gehört ins Gefängnis, ganz einfach!
Ich verstehe nicht, was dieses ganze Gemäcker über Herrn Wulff soll. Ich finde er hat einen guten Job gemacht und sich den Zapfenstreich verdient.
abblasen finde ich gut!