Conrad Murray:
Der Prozess hat begonnen

Michael Jacksons Arzt muss sich seit gestern vor Gericht verantworten. Der Prozess gegen Dr. Conrad Murray, den früheren Leibarzt des verstorbenen King of Pop, begann am 27. September in Los Angeles. In der Verhandlung wird Murray die fahrlässige Tötung seines Schützlings vorgeworfen, der vor zwei Jahren an einer Überdosis Propofol verstarb.

Das Eröffnungsplädoyer des Staatsanwalts David Walgren dauerte über eine Stunde, in der er unter anderem eine Tonbandaufzeichnung abspielen ließ, auf der der Sänger lallend und offenbar unter dem Einfluss von Medikamenten, zu hören ist. Weiter präsentierte der Rechtsvertreter ein bisher unveröffentlichtes Bild, das den toten Sänger in seinem Bett im UCLA Medical Center zeigt.

In der Tonbandaufnahme, die der Mitschnitt eines Gesprächs zwischen Murray und seinem Patienten ist, sagt dieser über seine damals bevorstehende Tour „This is It“: „Wir wollen großartig sein. Wenn die Leute die Show verlassen, dann sollen sie sagen, dass sie so etwas noch nie zuvor im Leben gesehen haben. ‚Geht dahin, geht dahin. Es ist wunderbar. Er ist der größte Entertainer der Welt.’“

Die Verteidigung will von den Anschuldigungen gegen ihren Mandanten – dem bei einem Schuldspruch vier Jahre Haft drohen – indes nichts wissen. Jackson habe, so behauptet sie, ohne dass sein Arzt davon gewusst habe, eine tödliche Mischung verschiedener Medikamente eingenommen. Diese habe schließlich zu seinem Tod geführt.

„Während der zehn Stunden am 25. Juni 2005 – in denen Michael frustriert war, weil er nicht schlafen konnte und frustriert war, weil er von seinem Arzt das Medikament, das er haben wollte nicht bekam – tat er etwas entgegen der Anweisungen und das Wissen seines Arztes. Er tat etwas, das seinen eigenen Tod verursachte“, heißt es. Die Einnahme der Tabletten habe einen Sturm in seinem Körper ausgelöst, der ihn sofort getötet habe.

Gegen den Arzt spricht jedoch, dass er nach Aussage der Anklage in der Vergangenheit wiederholt gelogen habe. So habe er kurz nachdem er von dem Sänger in dessen Dienst gestellt wurde, seine Privatklinik in Las Vegas geschlossen und große Mengen Propofol in seine angebliche Praxis in Santa Monica liefern lassen – dort soll er jedoch gar keine Praxis haben. Das Betäubungsmittel soll an die Privatadresse seiner Freundin geliefert worden sein.

Während die Kinder des Sängers bei dem Auftakt der Verhandlung nicht anwesend waren, zeigten sich viele Angehörige des Jackson-Clans im Gerichtssaal. Neben Jacksons Vater Joe und Mutter Katherine waren auch seine Geschwister LaToya, Janet, Randy, Jermaine und Tito anwesend. Der Prozess wurde für die Dauer von einem Monat angesetzt und wird durch mehrere Fernsehsender und online übertragen.

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von TIKonline.de

Comments

  1. ES war eindeutig Selbstmord! UNd Jacko war ein lebensmüder Junkie. Was wird da noch verhandelt?

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