Papst Benedikt XVI.:
Hält umstrittene Rede im Bundestag


Es war das meistdiskutierte Thema vor dem Besuch des Papstes in Deutschland. Eine Rede vor dem Bundestag würde er halten.

Viele Abgeordnete, man spricht von hundert, hatten schon vorab erklärt, dass sie an dieser Rede nicht teilnehmen würden, um ihren Protest gegen die Politik der katholischen Kirche zum Ausdruck zu bringen. Dies hatte für kontroverse Diskussionen gesorgt.

Jetzt hat Benedikt XVI. seine lang erwartet Rede gehalten. Zuerst begrüßte er jedoch die Abgeordneten und trug sich in das Gästebuch des Bundestages ein. Zeitgleich demonstrierten auf den Straßen Berlins viele Menschen gegen den Papst und die Politik der katholischen Kirche.

Lange klatschten die Abgeordneten für den Papst. Bis Bundestagspräsident Norbert Lammert launig seine Rede einleitete und zu bedenken gab, dass Benedikt XVI. noch nach Erfurt müsse und man deshalb den Zeitplan einzuhalten habe. Lammert wünschte sich vom Oberhaupt der katholischen Kirche, dass er einen deutlichen Schritt in Richtung der Überwindung der Kirchenspaltung mache.

Dann hielt Papst Benedikt seine erste Ansprache vor einem Parlament überhaupt. „Es ist mir eine Ehre und Freude vor diesem Haus zu sprechen“, leitete er seine Rede ein. „Die Politik muss Mühe für Gerechtigkeit sein“, forderte er.

Danach kam für die Zuhörer im Bundestages schwere Kost. Der Papst trat kaum als Papst auf, sondern vielmehr als großer Gelehrter. Auf der Grundlage des positivistischen Rechtsverständnisses erläuterte er seine Forderungen an eine gerechte Politik. Darüber hinaus erinnerte er daran, dass der Mensch verantwortlich mit der Natur umgehen müsse. Dabei lobte er die ökologische Bewegung in Deutschland.

Der Papst machte klar, welche Grundlagen im Leben eines jeden Menschen wirklich wichtig sind. Nach seiner Rede standen alle Zuhörer von ihren Stühlen auf und applaudierten. Der Papst hat nicht gesagt, was viele gefordert hatten, aber er sagte viel mehr als man erwarten durfte.

Etwa 45 Sitze von Abgeordneten blieben leer, Christian Ströbele verließ den Saal kurz nach Beginn der Rede. Er verpasste ein durchaus pointierte, weise Ansprache von Benedikt XVI., der durch seine Rede nur gewonnen haben dürfte.

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Foto(s): © HauptBruch GbR/ JR

von TIKonline.de

Comments

  1. RefuseResist says:

    unmögliche rede

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