Star-Auflauf zu Udo Jürgens’ Fernsehfilm „Der Mann mit dem Fagott“. In Berlin feierte der Streifen nach dem gleichnamigen Roman über die Familie des Sängers Premiere. Der Star selbst posierte, strahlte und küsste Tochter Jenny auf dem Teppich.
Sie machte im Interview ihrem Papa Komplimente, was ihn so besonders macht: „Ich glaube, dass er immer sehr authentisch war und ist. Ich glaube, dass er immer die Flucht nach vorne betrieben hat und sich seine Fähigkeit zur Fehlerhaftigkeit immer eingestanden hat. Ich glaube das ist etwas, was Menschen sehr mögen, wenn man nicht so tut als ob. Er ist musikalisch nie stecken geblieben sondern immer mit der Zeit gegangen und er hat sich eine kindliche Seele bewahrt. Er ist sehr neugierig geblieben und seine ganze Arbeit, sein grundsätzlicher Beruf ist sein Lebensantrieb. Und dann sieht er halt auch noch sehr gut aus für einen Mann seines Alters, würde ich jetzt mal sagen. Ich glaube, das ist das Gesamtpaket. Gibt ja fast nichts Vergleichbares im Musikbusiness.“
Udo Jürgens verriet im persönlichen Gespräch, wie sehr er sich über sein bewegtes Leben auf der Leinwand freut. Doch wo fühlt sich der 76-Jährige zu Hause? Udo: „Ich bin Kosmopolit, natürlich! Meine Familie stammt aus Deutschland und aus Russland eigentlich. Aus beiden Ländern, was ich sehr faszinierend finde. Denn die Kultur dieser Länder ist eng miteinander verknüpft und miteinander verbunden. Aus diesem Grund ist das ein hoch spannendes Thema. Und meine Heimat ist?! Ich bin geboren in Österreich, darum bin ich Österreicher. Ich lebe seit 35 Jahren in Zürich, also bin ich auch ein Schweizer. Aber der einzige Pass, den ich nicht habe, aber den ich mir gewünscht hätte, immer in meinem Leben, ist der deutsche. Und deswegen – eigentlich bin ich Deutscher. Meine Eltern sind ebenfalls Deutsche, die haben ihr ganzes Leben ja dann auch in Deutschland gelebt. Später dann in Österreich, weil ich dort geboren bin. Und so ist das im Leben eben. Ich habe drei Heimaten wenn sie so wollen.“
Doch Udo Jürgens wäre nicht er selbst, wenn es nicht die vielen Schlagzeilen um die Frauen und sein Liebesleben gebe. Dazu gesteht Jürgens: „Ich habe immer geglaubt, dass es die ganz große Liebe war in meinem Leben. Und das ist das Schöne daran. Dann war es vielleicht doch nicht so, aber das ist auch egal. Die große Liebe kann es auch geben, wenn es begrenzt ist, ein paar Jahre dauert. Es war immer eine große Liebe. Und ich bin unendlich dankbar, dass meine erste Frau mit mir zwei herrliche Kinder hat. Ich bin unendlich dankbar, dass es meine zweite Frau eine Weile mit mir ausgehalten hat. Es war eine tolle Zeit. Man soll nicht immer hadern damit, dass etwas zu Ende geht. Das ist bei mir halt so gewesen. Ich bewundere auch die Leute, die ein ganzes Leben miteinander glücklich sind. Das gibt es auch. Es gibt alle Varianten.“
Nach der Filmpremiere gab es großen Applaus im Kinosaal. Udo Jürgens trat mit Tränen in den Augen auf die Bühne und bedankte sich. TIKonline.de verriet er, dass es ganz normal ist, dass die Augen an solch einem Abend auch mal feucht werden: „Naja, das ist doch klar. Ich bin ja nicht aus Stein. Dass man in dem Moment aufgewühlt ist, ist doch selbstverständlich … Es ist ein Gefühl, das kann ich jetzt nicht so richtig beschreiben. Es ist 12 Jahre Arbeit an diesem Projekt, 12 Jahre mit einer unheimlichen Begeisterung, aber manchmal auch mit dem Gefühl, wir schaffen es nicht. Und dann auf einmal ist der Moment da, wo tausende Menschen das sehen und Millionen vielleicht sehen werden. Wo das im Kino sogar beklatscht wird und bejubelt wird. Und man spürt große Emotionen, das ist ein großer Augenblick.“
Zusammen mit seinem Bruder Manfred lächelte Udo für die Kameras. Sein jüngerer Bruder erklärte uns im Interview, wie eng das Verhältnis zu Udo ist: „Sie dürfen nicht vergessen, ich bin zur Welt gekommen, da gab es den Udo schon. Ich kenne es nicht anders, ich kann es mir gar nicht anders vorstellen. Und er war natürlich kein Rivale für mich, weil ich doch um einiges jünger bin. Nicht so viel, aber als ich neun war, da war er schon 18 und da ist man kein Rivale. Und ich bin kein Musiker, ich bin Maler, dadurch gibt es keine Rivalitäten. Es gibt wahrscheinlich niemanden mit dem ich enger verbunden bin im Leben. Mit Sicherheit.“
Was Udo Jürgens sich nun noch für die Zukunft wünscht? Udo: „Darüber denke ich nicht nach. Man ist immer auf dem Weg und versucht die Dinge zu bewegen.“
„Der Mann mit dem Fagott“ läuft pünktlich zum 77. Geburtstag von Udo Jürgens als Zweiteiler in der ARD.
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Foto(s): © HauptBruch GbR
Alter Windhund!
oh wie süß! Ich find das herzerwärmend!