Wolfgang Spier:
Trauer über den Tod des „Königs des Boulevard“

Am vergangenen Freitag erlag der beliebte Schauspieler Wolgang Spier in Berlin einem Herzinfarkt. Der gern als „König des Boulevard“ bezeichnete Spier wurde 90 Jahre alt.

Seit den 50er Jahren war der Name Spier fast untrennbar mit den Theatern am Kurfürstendamm verbunden. Entsprechend groß ist die Trauer der Theaterbetreiber.

In einem Statement sagte Martin Woelffer, Direktor der Kudamm-Bühnen: „Erst im September haben in der Komödie anlässlich seines 90. Geburtstags viele Freunde und Prominente auf sein Leben für das Theater und seine vielen Erfolge zurückgeblickt und mit ihm gefeiert. Wir verlieren nicht nur einen großen Künstler, sondern auch einen sehr guten Freund. Wir sind sehr traurig.“

Spier selbst war bis zu seinem Lebensende auf der Bühne und als Regisseur aktiv. Erst im Januar war seine letzte Regiearbeit „Der lustige Witwer“ im Theater am Kurfürstendamm zu sehen.

Der Schauspieler hätte sich niemals vorstellen können, ohne sein Theater zu leben. Vor gut zwei Jahren verriet er TIKonline.de im Interview über ein Leben als Rentner: „Nein, gibt’s nicht! Also ich meine, man muss es ja nicht gleich so übertreiben wie Heesters. Aber mein Kollege Schönfelder ist ja auch noch immer tätig. Ich glaube wenn wir aufhören gehen wir ein. Wie ein Pflänzchen ohne Wasser. Die Bühne zieht einen immer wieder an. Und die hilft einem auch. Die hält einen jung, weil man gefordert wird. Ich glaube im Alter ist es das Wichtigste, das man gefordert wird. Natürlich neigt man dazu müde zu werden, faul zu werden, rum zu liegen, sich nicht mehr für alles zu interessieren. Und das wird natürlich durch die Theatertätigkeit ganz schön aufgehoben.“

Neben seine großen Erfolgen am Theater – darunter Produktionen wie „Der Mann, der sich nicht traut“, „Vater einer Tochter“, „Die Eule und das Kätzchen“ oder „Sonny Boys“ – machte siech Spier auch als Synchronsprecher einen Namen. 1986 bekam er für seine herausragende künstlerische Arbeit das Bundesverdienstkreuz.

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Foto(s): © HauptBruch GbR

von TIKonline.de