Der syrische Kameramann Khaled Khateeb darf nicht zur Oscar-Verleihung.
Die Einwanderungsbehörde der USA, genauer gesagt das Ministerium für Nationale Sicherheit hat dem 21-Jährigen verboten, an der Verleihung teilzunehmen. Dieser hatte an der Doku ‚The White Helmets‘ gearbeitet, die eine Nominierung für den Academy Award erhalten hatte. Der Film dreht sich im die freiwilligen Retter im syrischen Bürgerkrieg. Derzeit hält er sich in der Türkei auf, nun muss er dort bleiben. Das Ministerium erklärte laut ‚Bild‘: „Ein gültiges Reisedokument ist notwendig, um in die USA einzureisen.“ Allerdings soll er zuvor ein Visum erhalten haben. Damit betrifft das Einreiseverbot von Donald Trump die Veranstaltung direkt.
Viele Filmschaffende zählen sich zu den Linksliberalen, ein derartiges Vorgehen könnte die Filmelite am Sonntag zusätzlich zu politischen Aussagen motivieren. Derweil haben sich die sechs nominierten internationalen Regisseure Maren Ade (Toni Erdmann), Asghar Farhadi (The Salesman), Martin Zandvliet (Unter dem Sand), Hannes Holm (Ein Mann namens Ove) und Martin Butler und Bentley Dean in der ‚New York Times‘ das „Klima des Faschismus“ in den USA verurteilt, in dem „führende Politiker uns nach Geschlechtern, Hautfarben Religionen und Sexualität trennen, um Furcht zu sähen“. Weiter erklärten sie: „Wir glauben, dass kein anderes Medium die Macht hat, einen tiefen Einblick in die Probleme anderer Leute zu ermöglichen und Gefühle der Distanz in Neugierde, Empathie und Mitgefühl umzuwandeln – selbst gegenüber denjenigen, die uns als Feinde vorgestellt wurden.“ Farhadi wird die Veranstaltung boykottieren, wie er ankündigte.
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