Queen-Star Freddie Mercury hat den wohl berühmtesten Hit seiner Band – ‚Bohemian Rhapsody‘ – auf dem Umschlag eines Telefonbuchs festgehalten.
Queen-Drummer Roger Taylor behauptet, schon gewusst zu haben, dass ‚Bohemian Rhapsody‘ ein Hit wird, als er den Song zum ersten Mal hörte, und verrät außerdem, dass der verstorbene Freddie Mercury eine außergewöhnliche Gewohnheit hatte: Er schrieb seine Song-Ideen gerne auf Telefonbüchern nieder.
„Den ersten Teil, den er mir vorgespielt hat, war der Vers: ‚Mama, just killed a man, dah-dah-la-dah-daah, gun against his head‘, das alles. Ich dachte: ‚Das ist großartig, das ist ein Hit.’“, erinnert er sich. „In meinem Kopf war das damals eine einfachere Einheit. Ich wusste nicht, dass es diese regelrechte Wand aus Pseudo-‚Gilbert und Sullivan‘-Zeug geben würde, Sie wissen schon, die Sachen, die zum Teil einfach so hingekritzelt wurden. Freddie schrieb diese gigantischen Blocks von Massen-Harmonien auf die hintere Umschlagseite von Telefonbüchern.“
Taylor ist davon überzeugt, dass ‚Bohemian Rhapsody‘ mit seinen charakteristischen, übereinandergelegten Harmonien ein revolutionärer Rock-Song sei und ist stolz auf das, was die Band zu der Aufnahme des Hits beitrug.
‚Bohemian Rhapsody‘ erschien 1975 und ist nicht nur charakteristisch für den Verweis auf das Namensduo „Gilbert und Sullivan“, das die englische komische Oper im 19. Jahrhundert repräsentiert, sondern auch für die Vermischung verschiedener Musikstile – A-Capella-Intro, Ballade, Gitarren-Solo, Opern-Parodie, Hard Rock-Sequenz – steht.
Allerdings gibt Taylor auch zu, dass er damals überrascht darüber war, welche Aufregung Mercury verursachte, als er sich dazu entschloss, sich auf dem Zenit der Band einen Schnauzbart stehen zu lassen. Damals galt dieser nämlich als heimliches Ausdrucksmittel homosexueller Männer, die sich in der Öffentlichkeit outen wollten.
In einem Interview mit dem Magazin ‚Q‘ fügt Taylor hinzu: „Ich habe schon immer gesagt, dass er nackt die Oxford Street hätte hinunterreiten können und noch immer weniger Aufmerksamkeit bekommen hätte als dadurch, sich einen beschissenen Schnauzer stehen zu lassen. Ein Mann lässt sich einen Schnauzbart stehen, keine große Sache, aber in seinem Fall war es das ganz offensichtlich. Er repräsentierte damals diese geklonte Schwulenszene, also gab es da einen gewissen Vibe. Ich meine, der Band hat das überhaupt nichts ausgemacht.“
Mercury starb 1991 an den Folgen einer HIV-Infektion.
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Foto(s): © tba/EMI Music
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