Placebo:
Von Cover-Boy vor Gericht gezerrt

Placebo werden von dem Mann verklagt, dessen Gesicht vor 16 Jahren das Cover ihres Debütalbums zierte. David Fox behauptet, aufgrund des Bildes, das die britische Band 1996 für ihre selbstbetitelte Platte benutzte, zum Mobbingopfer geworden zu sein und deshalb seinen Schulabschluss nicht geschafft zu haben.

„Das Bild hat mein Leben ruiniert“, ist sich Fox, der inzwischen 27 Jahre alt ist, sicher. „Ich war damals bekannt in der Schule und hatte viele Freunde. Wir haben immer zusammen Fußball gespielt und ich war wirklich glücklich. Aber als das Album erschien, fingen meine Freunde an, mich zu hänseln. Ich glaube, sie waren eifersüchtig. Oder sie sahen einen Jungen, der alberne Fratzen zieht, und wollten nichts mehr mit mir zu tun haben, weil ich seltsam aussah.“

Das Coverfoto, das von Fox‘ Cousin Saul Flechter – einem Fotografen – geschossen und an die Band verkauft worden war, zeigte den Briten damals als 12-Jährigen beim Schneiden von Grimassen.

Wie Fox weiter beteuert, litten seine Schulnoten unter den angeblichen Mobbing-Attacken. Zudem wechselte er mehrmals die Schule und versäumte es, letztendlich seinen Abschluss zu machen. Inzwischen sei er arbeitslos, hofft jedoch auf Schadensersatz von Placebo. „Wenn ich das Bild jetzt sehe, hasse ich es“, ereifert sich der 27-Jährige im Gespräch mit der „Sun“.

„Damit sind so viele schlechte Erinnerungen verbunden. Wenn ich in jeden Laden gehen und es wegschmeißen könnte, würde ich es tun. Wenn ich nicht all diese Probleme in der Schule gehabt hätte, dann hätte ich meinen Abschluss machen, einen besseren Job kriegen und sogar meinen Traum erfüllen und Besitzer eines Nachtclubs werden können.“

Die Londoner Rockgruppe habe er bereits seit zehn Jahren verklagen wollen, allerdings sei er erst jetzt finanziell dazu in der Lage. „Ich nutze all mein zusammengespartes Geld“, so Fox. „Ich habe einen Anwalt gefunden und angefangen, Anrufe zu tätigen. Es gibt Poster und sogar T-Shirts mit meinem Gesicht drauf und ich hatte keine Ahnung davon.“ Zustimmung zur Nutzung seines Abbilds habe seine Mutter damals nämlich nie gegeben, fährt Fox fort. „Sie ist genauso wütend wie ich.“

Ums Geld gehe es ihm allerdings nicht, versichert der Kläger. “Es geht ums Prinzip und was mir diese Sache angetan hat. Sie wurden dadurch nicht beeinflusst. Sie mussten nicht mit den Konsequenzen leben.“

Placebo belegte nach seiner Veröffentlichung Platz 5 der Albumcharts im Vereinigten Königreich und erhielt dafür Gold.

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Foto(s): © Nadav Kander

von TIKonline.de

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