Michael Stipe wurde mit dem Ziel Musiker, berühmt zu werden. Der Frontmann der US-amerikanischen Rockband R.E.M., die im September ihre Trennung bekannt gab, verrät im „ZEIT“-Interview, dass er vor dem endgültigen kommerziellen Durchbruch der Band Anfang der 1990er eigentlich nur ins Rampenlicht der Öffentlichkeit wollte.
„Ich wollte vor allem berühmt werden, schon mein ganzes Leben lang“, erklärt der 51-Jährige, den auch seine extreme Schüchternheit damals nicht davon abhielt, seinen Wunsch in Erfüllung gehen zu lassen. „Ich war schüchtern, aber getrieben. Das mit der Schüchternheit hat sich mittlerweile gebessert. Ich musste lernen, mit fremden Menschen zu sprechen, ihnen überhaupt in die Augen zu blicken.“
Vor einem großen Publikum zu singen, habe ihm indes nie Probleme bereitet. „Ein großes Publikum bleibt, von der Bühne aus betrachtet, abstrakt“, erläutert er und gesteht, dass ihm ein simpler Einkauf hingegen schon schwerer falle. Dies sei für ihn sogar ein „Albtraum“. Dazu verrät der Rockstar:
„Es kostet mich bis heute Überwindung, ein Geschäft zu betreten, in dem vielleicht nur ein Verkäufer steht. Ich schaffe es kaum, ihn anzusprechen. Ein Hemd zu kaufen ist für mich die Hölle. Dem Verkäufer zu sagen, welche Größe ich benötige, fällt mir schwer.“
Obwohl Stipe beteuert, dass ihm mit der Trennung von R.E.M. ein Stein vom Herzen fiel, gibt er zu, nach wie vor „unter Strom“ zu stehen. „Ich bin jetzt 51 und war seit meinem 22. Lebensjahr an einen Plattenvertrag gebunden. Ich habe es oft genossen, in einer Band zu sein, aber es war zeitweilig auch sehr, sehr stressig“, so der Sänger. „Das ist nun vorbei, aber sehr viel lockerer werde ich deshalb noch lange nicht.“ Dies liege daran, dass er generell ein unentspannter Mensch sei.
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