Freunde und Kollegen nennen Karl Hemeyer einfach nur Kalli. Der bei Bremerhaven geborene Schauspieler ist durch viele Rollen in Kino und TV ein bekanntes Gesicht geworden.
In dem Hollywood-Streifen „Operation Walküre“ übernahm die Rolle eines Majors. Diese Besetzung erwies sich für die Macher des Films und Hauptdarsteller Tom Cruise als Glücksgriff. Denn Kalli griff auch ein, als einmal eine Szene nicht historisch korrekt gedreht werden sollte. Im exklusiven TIKonline.de-Interview erzählt er: „Ich habe neben der Kamera gestanden und mich dann mit dem Kopf schüttelnd weggedreht. Und das hat Tom Cruise, so umsichtig wie er ist, sofort bemerkt und nachgefragt: „Karl, what’s wrong?’ – „Ich habe ihm dann beantwortet, was aus meiner Sicht falsch gelaufen ist.“ Taten sich danach noch einmal Verständnisschwierigkeiten über historische Zusammenhänge auf, fragte Cruise gern bei Kalli nach. So konnte einer der größten Hollywoodstars noch etwas von Karl Hemeyer lernen. Sein historisches Wissen um die Zeit des zweiten Weltkrieges ließ den jung gebliebenen 60-Jährigen nun seinen Debütroman vorlegen.
Wir befinden uns im Jahr 1936. Die XI. Olympischen Sommerspielen finden mit Rekordbeteiligung in Deutschland statt und werden zum ersten Mal in Funk und Fernsehen übertragen; und bieten dadurch die Möglichkeit eine Propagandaschau bisher ungeahnten Ausmaßes durchzuziehen.
Auf dieser Grundlage spielt der Roman „Olympia 1936 – Danach kam alles anders“ von Karl Hemeyer. Die Brüder David und Harro Stern, zwei Zeitungsjournalisten aus Wesermünde (dem heutigen Bremerhaven) berichten von den Olympischen Spielen aus Berlin, wo sie hohe Funktionäre, Spitzensportler und Personen der Zeitgeschichte kennenlernen. Sie schließen Freundschaften mit Henri Nannen, mit Leni Riefenstahl und dem amerikanischen Sprinter Ralf, einem Teamkollegen von Jesse Owens. Voller Eindrücke und Tatendrang kehren sie nach Hause zurück um, wie verabredet, den Verlag ihres Vaters zu übernehmen. Aber dann kommt alles anders. Verfolgung und Flucht, dann der Krieg reißen die Familie auseinander. Aber sie verlieren ihr neues Ziel nie aus den Augen. Die zwei Brüder wollen sich und ihren Vater wieder sehen. Und sie erkennen, wie Karl Hemeyer im TIKonline.de Interview verrät, „neue Chancen, die sich aus den momentan widrigen Umständen ergeben.“ Ob die Brüder Stern wieder zusammenfinden und was die Freundschaft mit dem Amerikaner Ralf mit Hilfslieferungen für die nach dem Krieg große Not leidende deutsche Bevölkerung zu tun hat, das erfährt der Leser in dem 336 Seiten starken Roman.
Karl Hemeyers Roman ist zum Teil Fiktion und zum Teil tatsächliche Geschichte. So war z.B. Henri Nannen, der spätere Herausgeber des ‚Stern’, tatsächlich Stadionsprecher bei den Olympischen Spielen 1936. Zudem traf Hemeyer bei den Recherchen für sein Buch die Enkelin von Jesse Owens. Hemeyer sagte hierzu im TIKonline.de Interview: „Es sind viele Recherchen gewesen, viele Gespräche. Ich hab dann, da stand die Geschichte aber schon fast, auch noch die Enkeltochter von Jesse Owens kennengelernt. Ansonsten sind auch Erlebnisse und Eindrücke aus meinem Leben da drin. Und viele Begebenheiten die ich von meinen Eltern und Großeltern übernommen habe, weil die eben hautnah erlebt haben, wie dass damals in der Zeit gewesen ist. Und die habe ich dann mit meiner Fantasie von heute in diesem Buch eben zusammengefasst.“ Seiner umfangreichen Recherchenarbeit ist es zuzuschreiben, dass das Buch auch eine detailreiche Nachzeichnung der damaligen Zeit darstellt ohne dabei ins pathetische, patriotische oder klischeehafte abzugleiten. Karl Hemeyer gelingt es mit seinem Debütroman eine überaus spannende Geschichte zu erzählen, die schon vom ersten Moment an fesselt.
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So lernte Tom Cruise von Karl Hemeyer
Karl Hemeyer erklärt seinen Roman „Olympia 1936 – Danach kam alles anders“
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Foto(s): © HauptBruch GbR
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