In „11-11-11 – Das Tor zur Hölle“ verliert der erfolgreiche Autor Joseph Crone bei einem Brand Frau und Kind.
Gezeichnet durch diese Tragödie ist Joseph nur noch ein Schatten seiner Selbst und versinkt in Depressionen. In einer Selbsthilfegruppe lernt er die junge Sadie kennen, die Ähnliches erlebt hat wie er. Nur einen Tag später kommt es um genau 11:11 Uhr zu einem Autounfall, den Joseph aber überlebt.
Er entschließt sich, zu seinem Vater und seinem Bruder Samuel, einem Priester, nach Barcelona zu fliegen. Durch weitere Zufälle entdeckt Joseph bald, dass die Zahl 11 in seinem Leben seit jeher eine Rolle gespielt zu haben scheint und jetzt immer öfter auftaucht. Geplagt von Visionen über Dämonen und eine Götzenfigur, versucht Joseph hinter das Geheimnis der Zahl 11 zu kommen, seinen Bruder zu retten und zu verhindern, dass am 11.11.11 etwas Unheimliches auf die Erde gelangt…
Das Datum des 11.11.2011 bot sich für eine religiöse Filminszenierung fast wie auf dem Silbertablett an. Gepaart mit einer apokalyptischen Bedrohung inszenierte Regisseur Darren Lynn Bousman („Saw 2“ bis „Saw 3“) ein letztlich doch eher blasses Horrormovie.
Die Story hangelt sich eher schlecht als recht durch den Film und die Dialoge können leider auch nicht überzeugen. In beinahe jedem zweiten Satz dreht es sich um Josephs nicht mehr vorhandenen Glauben und religiöse Zweifel im Allgemeinen. Durch übertrieben schicksalsergebene Phrasen, von Joseph im Minutentakt heruntergebetet, überzeugt die religiöse Symbolik einfach nicht. Quantität ist in diesem Fall definitiv nicht gleich Qualität.
Generell bietet „11-11-11 – Das Tor zur Hölle“ von so ziemlich allem ein wenig zu viel: die bereits erwähnten bedeutungsschwangeren Dialoge, unheimlich-sphärische Musik oder Gruselmomente in Form von plötzlich auftauchenden Dämonen. Wer bis zur Mitte des Films durchhält, ist sowieso viel zu verwirrt von der Story, als dass er sich noch gruseln könnte. Gelegentlich schreckt man allerdings noch durch anfangs geschickt gesetzte Toneffekte hoch. Aber auch hier zeigt sich nach der ersten Hälfte des Films: Weniger ist manchmal mehr.
Die Figuren in „11-11-11“ wirken teils völlig deplatziert, zusätzlich verwirrend oder schlicht überflüssig. Die junge Sadie beispielsweise taucht das erste Mal in der Selbsthilfegruppe auf und von da an scheint zwischen ihr und Joseph eine Freundschaft zu entstehen, von deren Entwicklung man aber rein gar nichts mitbekommt. Sadie taucht hier und da plötzlich auf, reist Joseph hinterher, trägt aber weder zur Handlung noch zur Auflösung oder Hilfe bei.
Die Hauptdarsteller Timothy Gibbs (Joseph) und Michael Landes (Samuel) hingegen machen ihre Sache durchaus gut, können aber gegen ein abstruses Drehbuch auch nicht mehr viel ausrichten. Die deutsche Synchronisation gibt dem Ganzen dann den letzten Rest.
Fazit: Nach dem Ende des Films bleibt man eher verwirrt und sprachlos angesichts der hanebüchenen Story zurück.
Die mittlerweile reichlich ausgeschlachtete Thematik um Religion, Dämonen und Glaubenskrisen gab es in der Vergangenheit in Filmen wie „Das Omen“ (1976), „Der Exorzist“ (1973) oder auch „Drag Me To Hell“ (2009) um Längen besser präsentiert.
Was jedoch positiv im Gedächtnis bleibt, sind die wunderschöne Kulisse Barcelonas, gut inszenierte Bilder und eine technisch durchaus passable Umsetzung. Dementsprechend dürfte der Film trotz aller Mängel seine Fans finden.
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Foto(s): © Ascot Elite Home Entertainment
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