Im dunklen Hosenanzug erschien Franziska van Almsick mit ihrem Lebensgefährten Jürgen B. Harder im Schloss Bellevue. Sie nahm in der ersten Reihe Platz, er weiter hinten. Pünktlich zum Tag des Ehrenamtes wurden in Berlin acht Männer und neun Frauen für ihr außerordentliches Engagement mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt. In diesem Jahr stand alles im Zeichen von Menschen, die sich für den Sport einsetzen.
Franziska van Almsick erhielt den höchsten Orden der Bundesrepublik Deutschland von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, weil sie sich seit vielen Jahren für das Schwimmenlernen einsetzt. Sie ermöglicht es vor allem sozial schwachen Kindern, kostenlose Schwimmkurse zu nutzen. Heute profitieren rund 20.000 Grundschulkinder in 45 deutschen Städten von ihren Schwimmprogrammen.
Franzi erklärte stolz: „Ich fühle mich sehr geehrt, dass man meine Arbeit in den letzten 15 Jahren einfach sieht und gesehen hat, wie wichtig das ist und dass man das erkannt hat. Das ist das was mich so berührt…Ich glaube, dass meine Kinder da ganz stolz drauf sind…“
Ihre Karriere begann in der DDR und gleich nach dem Mauerfall wurde sie zu einem der größten Sport-Stars im geeinten Deutschland. Was sie über unser Land zu sagen hat? Franziska: „Ich bin gerne Deutsche und habe das nie angezweifelt. Ich war nie unglücklich darüber. Ich habe mich nie geschämt… Es läuft alles im Moment nicht so rund, egal wo man hinguckt und trotzdem haben wir ganz viel geschaffen in der Vergangenheit. Und trotzdem haben wir ganz viel geleistet. Dass wir ein wiedervereintes Deutschland haben und das geschafft haben ohne uns die Köpfe einzurammen. Das ist ein ganz großes Beispiel in der Welt… Ich bin stolz Deutsche zu sein. Ja!“
Nach dem Ende ihrer Karriere kümmerte zog sie ihre beiden Kinder groß und engagierte sich mit ihrer Stiftung und neuen Aufgaben. Franziska: „Es wäre nicht fair gewesen, sich einfach zurückzuziehen und einfach unterzutauchen und sein Leben zu genießen. Ich habe viel erlebt und viel erreicht und viel bekommen. Und wenn man viel bekommt, dann kann man auch abgeben. Das ist mein Beitrag den ich leiste.“