Mit wallendem langen Haar, Sonnenbrille und einem Oberteil in schwarzer Spitze schwebt uns Harald Glööckler entgegen. Fast sieht er aus wie die ältere Schwester von Conchita Wurst. Der Modezar hält Einzug im Berliner Kulturkaufhaus wo er seine neue Biografie „Desaströös bis POMPÖÖS“ vorstellt. Lange Schlagen von Fans sind zu sehen. Der Meister zeigt stolz sein neues Werk in die Kameras.
Glööckler erzählt uns im persönlichen Interview, was so desaströs in seinem Leben war: „Meine Kindheit. Meine komplette Kindheit war desaströs und die geht ja bis 18. Das ist schon ein großes Desaster. Es war ein ständiger Krieg. Ich kann mich nicht eine Sekunde erinnern, dass ich nicht Angst hatte, als Kind, dass die Mutter blutend am Boden liegt oder tot ist. Und das ist desaströs. Und aus dem habe ich dann ein pompöses Leben gemacht. Man kann daran draufgehen. Oder aufgehen!“
Mit seiner Biografie will er Menschen vor allem Mut machen. Glööckler: „Es ist weniger eine Biografie als vielmehr ein Motivationsbuch. Für Menschen um zu sagen, gib nicht auf, lebe dein Leben! Mach dein Ding und schiebe deine Kindheit nicht vor. Also so schlimm sie war – wenn jemand sagt, ich hatte eine schreckliche Kindheit, sage ich, aber du hattest! Sie ist jetzt rum. Sei froh und schaue nach vorne!…Man muss das natürlich verarbeiten, aber man muss nach vorne schauen. Ich habe mit 6 Jahren schon begonnen nach vorne zu schauen. Alle Frauen zu Prinzessinnen zu machen, mich zu einem Modeprinzen und eine schönere Welt zu kreieren.“
Für seine Fans nimmt sich Glööckler Zeit. Er schreibt nicht nur Autogramme sondern tauscht sich aus und plaudert mit ihnen. Manche dürfen ihn sogar in den Arm nehmen. Zwischendurch desinfiziert er seine Hände. Glööckler über seine Fans: „Sie wollen mich sehen und sie sagen mir, dass ich toll bin, das ist ihnen wichtig. Manche möchten mich dann in den Arm nehmen. Ja, das kann man machen. Aber ich bin ein bisschen scheu. Ich bin eine Katze vom Naturell. Katzen möchten entscheiden, wann sie jemandem auf dem Schoss sitzen. Die möchten nicht angefasst werden…“
Blickt Glööckler zurück, hat er eine besondere Antwort, auf den schönsten Moment seines Lebens. Harald sagt: „Der schönste ist immer jetzt. Weil ich lebe nicht in der Vergangenheit. Das Schönste ist jetzt gerade und wenn Sie mich übermorgen fragen, dann ist es der Übermorgen. Und so sollte es sein.“
Das Geheimnis seine neuen Frisur erklärt er mit einem Augenzwinkern so: „Ich habe ein neues Haarwuchsmittel. Nein, nein… Ich bin ja auch bekannt dafür, dass ich meinen Look immer wieder wechsle. Bei mir ist es wie bei Cher. Ich kann ganz schnell anders aussehen.“
Hier gibts Harald im Interview: