Trotz Krankenhausaufenthalten und Chemotherapie erschien Christoph Daum in Berlin und engagierte sich für den guten Zweck. Beim Freundschaftsspiel des „FC Bundestag gegen FC Diabetologie“ coachte er wie seit Jahren das Diabetologie-Team um auf die Krankheit Diabetes aufmerksam zu machen. In seiner Mannschaft sind auch andere prominente Sportler wie Matthias Steiner (selbst Diabetiker) und Fußballweltmeister Thomas Häßler. Im letzten Herbst machte der Kult-Trainer seine schwere Krebserkrankung öffentlich.
Für Daum ist es selbstverständlich in seinem Zustand auf dem Fußballplatz zu stehen. Er erklärt uns: „Früher musste ich immer gegen einen Gegner kämpfen und den Gegner besiegen. Der war auf der anderen Hälfte des Spielfeldes und jetzt habe ich auf einmal so einen Gegner bei mir im Körper drin sitzen. Und jetzt muss ich den besiegen und da muss ich auch alle Kräfte mobilisieren, um diesen Krebs, der sich bei mir breitgemacht hat, wieder zu vertreiben und zu besiegen oder zumindest in einer friedlichen Koexistenz auszukommen.“ Die Haare wachsen seit einer neuen Medikation wieder. Daum erleichtert: „Ich habe jetzt wieder Haarwuchs und es geht langsam wieder los. In drei Monaten habe ich meine alte Haarpracht wieder.“
Für Daum ist Bewegung derzeit sehr wichtig: „Sportliche Betätigung ist in meiner DNA implementiert. Das heißt wenn ich mich nicht bewege und sitze und dergleichen, dann fühle ich mich sogar richtig krank und ich muss mich dann wieder bewegen… Selbst wenn es mir mal bei so einer Chemo nicht so gut geht – zum Spazierengehen, reicht es immer noch und um ein paar Hantelbewegung zu machen reicht es immer noch. Das Wichtige eben, dass der Körper in Bewegung bleibt und dass ich mich zwinge den ersten Schritt zu machen… Den ersten Schritt musst du machen und dazu musst du manchmal den Schweinehund, der da oben drin sitzt, überwinden.“
Daums Devise: „Du darfst dich nicht hängen lassen. Ich weiß, dass es scheiße ist, so eine Chemo… Kopf hoch und immer wieder sehen, wie schön das Leben ist. Wie viele tolle Sachen das Leben noch bereit hält. Es gibt so viele tolle Sachen für die es sich lohnt zu leben!“
Auch Daums Ehefrau Angelica war mit am Spielfeldrand. Beide posierten gemeinsam. Er sagt über sie: „Da kennt die Liebe keine Grenzen. Insofern kann ich mich nicht mit Worten genug bei ihr bedanken.“
Am Ende siget sein Team sogar 2:1. Nun wünschen wir ihm auch einen Sieg gegen die Krankheit.