Ein rauschendes Fest mit vielen Freunden und Stars wurde Mitte Oktober in der Königlichen Porzellan-Manufaktur in Berlin zu Ehren von Eckart Witzigmann gefeiert. Vor einer riesigen 80 posierte der Meister selbst, der seinen Ehrentag bereits im Sommer begangen hatte, wegen der Pandemie allerdings erst jetzt feierte. Der „Koch des Jahrhunderts“ wurde als „Inspiration Chef of the Century“ geehrt, Freunde, Kollegen und Wegbegleiter gratulierten. Mit dabei: Star-Koch Tim Mälzer, Bergsteiger-Legende Reinhold Messner (77) mit seiner neuen Ehefrau Diane Schumacher, Schlagerstar Bernhard Brink mit Frau Ute, Fußball-Legende Christoph Daum mit Ehefrau Angelica, Jimmy Hartiwg, Claus Theo Gärtner („Matula“) mit Ehefrau Sarah, Musiker-Legende Dieter Meier („Yello“) oder ein eher mäßig gelaunter Joschka Fischer. Der Jubilar selbst sprach mit uns über seinen 80. Geburtstag, die Corona-Zeit und natürlich über sein bewegtes Leben.
Eckart Witzigmann erklärte über den Titel „Koch des Jahrhunderts“: „Das ist schon eine große Auszeichnung, aber ich sage immer wieder es gibt auch andere Kollegen, die den Titel auch verdient hätten. Ich kann nur sagen, ich war der Glückliche. Es ist eine große Ehre bei aller Bescheidenheit, diesen Titel zu haben.“
Über die schönsten Momente seines Lebens erzählte Witzigmann: „Nicht nur das Kochen, sondern auch die Geburt meiner Veronique, die in Washington D.C. auf die Welt gekommen ist und natürlich der Maxi, der in München auf die Welt gekommen ist. Jetzt haben wir auch schon drei Enkel… Das ist halt auch immer wichtiger, nicht nur das Kochen, sondern es gibt auch noch andere Dinge die wichtiger sind, das Familiäre, das kommt eh meistens zu kurz. Wenn ich so zurückblicke, bin ich sehr glücklich. Ich habe meine wunderbare Lebensgefährtin, die Niki Schnelldorfer und es ist so wichtig, dass man jemanden an der Seite hat…“
Sein Fitness-Rezept: „Ich denke positiv und ich kann mich am Leben erfreuen. Ich bin beglückt, dass ich noch auf der Welt sein darf, mein Kopf funktioniert, dass ich gefragt bin…“
Ob Witzigmann daheim noch am Herd steht? „Ja, sie werden lachen, ich koche zu Hause, ja. Es ist ja keine Strafe. Und wenn ich koche, dann sind es einfache Dinge. Ich gehe mit der Zeit, mit der Saison und ich mache nur einen Gang. Ich koche kein ganzes Menü.“
Die anderen Gäste plauderten im Interview über den Jubilar und übers Kochen. Bernhard Brink gestand, dass er nicht zu Hause kocht: „Da kocht Ute. Ich kann Wasser heiß machen und ein Spiegelei. Aber alles andere ist bei mir wirklich Katastrophe!“
Claus Theo Gärtner steht da schon öfters in der Küche und sagt über seine Kochkünste: „Im Zusammenhang mit Witzigmann wäre das ein Witz, wenn ich sage gut. Aber ich kriege so Hausmannskost hin.“
Dieter Meier: „Ich bin der Koch, der am besten kochen kann, wenn einfach im Kühlschrank irgendwas rumliegt. Ich bin ein großer Improvisator. Ich bin kein systematischer Koch. Und es ist jedes Mal wieder anders und manchmal misslungen und manchmal etwas besser.“
Christoph Daum: „Seit einiger Zeit habe ich mir das Kochen angewöhnt. Natürlich auch durch gute Freunde die Restaurants betreiben, denen ich dann mal auch über die Schultern schauen konnte. Mittlerweile haben sehr viele, die meine Speisen genossen haben, das auch überlebt und sprechen auch positiv davon.“
Tim Mälzer posierte sehr vertraut mit Eckart Witzigmann und lobte ihn als „Ziehvater“ und „kulinarischen Urknall“. Im Interview verriet Mälzer noch mehr. Wie er 10 Kilo abgenommen hat und wie er die Corona-Krise mittlerweile sieht. Im letzten Jahr saß er mit Tränen in den Augen in einer TV-Show. Heute sagt Mälzer über seine wirtschaftliche Lage: „Es ist so ein bisschen wie ein Auto was man Jahre lang gefahren ist, gehegt und gepflegt hat und dann für zwei Jahre in die Garage gestellt hat und jetzt wieder die erste Sonntagsausfahrt macht. Das Auto fährt, man traut aber dem Motor noch nicht. Man hat noch nicht dasselbe gefühlt. Es ist alles noch nicht greifbar. Aber grundsätzlich gut.“
Und dann war da noch Reinhold Messner (langjähriger Freund von Eckard Witzigmann) mit seiner frisch angetrauten dritten Ehefrau Diane Schumacher. Was ihr Liebesglück ausmacht? Diane: „Gemeinsames Tun! Wir tun gemeinsam. Wir schaffen gemeinsam. Und ich glaube das ist ein Schlüssel zum Glück.“ Messner: „Also gemeinsame Ideen umsetzen, gemeinsam Ideen ausbrüten. Das ist ja auch ein harter Einsatz zum Teil. Zu einer Realität machen, macht generell glücklich. Und wenn man es zu zweit macht, beide.“