Eingehakt kam Schauspielerin Katja Riemann mit Regisseur Oskar Roehler samt Corona-Maske auf den roten Teppich in Berlin. Im Kino International hatte der Film „Enfant Terrible“ über das wilde Leben des Kult-Regisseurs Rainer Werner Fassbinder Premiere. Roehler kniete vor Riemann nieder. Katja sexy im kurzen schwarzen Rock. Lachen, Posieren, Show für die Kameras! Wild und verrucht eine weitere Diva: Desiree Nick (spielt ebenfalls in dem Film eine Rolle) zeigte erst das Peace-Zeichen und danach den Mittelfinger in die Kameras.
Katja Riemann erklärt uns über „Enfant Terrible“: „Ich glaube das Besondere an diesem Film ist die Regie von Oskar Roehler, der aufgrund finanzieller Defizite, die man ja oft hat in der deutschen Filmbranche, eine coole Idee hatte, nämlich den ganzen Film ins Studio zu legen, zu 100%. Nicht an Originalschauplätzen zu legen, sondern alles malen zu lassen von ziemlich coolen, sehr jungen Graffitisprayern aus Köln…“
Ein „Enfant Terrible“ wie Fassbinder – das ist Desirée Nickt nicht. Sie sagte uns: „Ich führe ja ein sehr bürgerliches Leben. Also bei mir gibt es eher den Rosengarten und Kuchenbacken. Aber das war ja auch zu einer anderen Zeit und in dieser Zeit gab es ja noch kein LGBTQ-Verständnis. Das heißt er musste ja um seine Exzesse kämpfen. Und das hat ihn zum Außenseiter gemacht.“
Frau Nick freut sich jedenfalls, dass es mal wieder was zu feiern gibt: „Die Zeiten sind immer schwierig. Und wenn man in einer Zeit, wo Mangel herrscht wie jetzt, Mangel an Kultur, eine solche Premiere die eh schon ein Meilenstein ist, feiern darf, ist es besonders wertvoll. Von daher ist es ein ziemlich historischer Moment, weil auch ohne die Corona-Pandemie wäre es schon ein Highlight. Und das noch verknüpft damit, dass man endlich wieder vor Publikum und unter Leute darf, ist es umso wertvoller, brillant!“
Wie Desirée Nick die letzten Monate verbracht hat? „Drehbücher lesen, neue Shows konzipieren, mit dem Pianisten für erarbeiten also für mich ist die Zeit verflogen. Ich habe ja keine Langeweile um Gottes willen, ganz im Gegenteil. Es war für mich eine sehr kreative Zeit…“