Promis über zu Guttenberg:
Alles nur eine Neid-Kampagne?


Carl Theodor zu Guttenberg und Frau Stephanie (Foto: HauptBruch GbR)

Viele Schlagzeilen über die Doktorarbeit von Karl-Theodor zu Guttenberg. Dem Verteidigungsminister wird vorgeworfen, Teile seiner Dissertation abgeschrieben zu haben.

Die Universität Bayreuth hat den Verteidigungsminister nun aufgefordert, in den nächsten zwei Wochen zu den Plagiatsvorwürfen Stellung zu beziehen. „Wir nehmen die Vorwürfe sehr ernst“, sagte Uni-Präsident Rüdiger Bormann „Welt Online“. Im schlimmsten Fall droht dem beliebten Politiker eine Aberkennung seines Doktortitels, was die Glaubwürdigkeit des Ministers erheblich beeinträchtigen könnte.

TIKonline.de hat sich in Berlin umgehört wie verschiedene Prominente über den Minister und die Vorwürfe denken.

Filmproduzentin Dr. Alice Brauner erklärte: „Ich habe auch promoviert und ich weiß, dass es echt passieren kann. Man liest soviel Literatur, so viele Zeitungsartikel, die man auswerten muss, da kann es wirklich passieren, dass man Formulierungen übernimmt ohne das wirklich gewollt zu haben. Meine Arbeit hatte auch über 1000 Fußnoten, das ist echt schwer. Ich würde ihm nie den Vorwurf machen, dass er absichtlich getan hat. Wenn man meine Doktorarbeit jetzt überprüfen würde, dann würde man mit Sicherheit Stellen finden, wo man wirklich sehen kann, dass auch mir das passiert ist. Ganz sicher.“

Alice Brauner geriet gar in Rage: „Wissen Sie, was mein Problems ist bei der ganzen Geschichte? Dass man an jedem Menschen der in Deutschland Erfolg hat etwas sucht, um seinen Erfolg runterzureden oder ihn zu ruinieren. Es ist immer dieses Neid-Phänomen. Und Karl Theodor zu Guttenberg, der so beliebt ist in der Bevölkerung, der wirklich schon einiges geleistet hat, der unter Umständen vielleicht der nächste Bundeskanzler wird, bei dem wird jetzt was gesucht, um auch diese eigentlich wahnsinnig eindrucksvoll Persönlichkeit runterzureden und niederzumachen. Und ich glaube, dass hat was mit dem Neid-Faktor in diesem Land zu tun.“

Mariella Ahrens: „Witzig. Aber mehr kann ich dazu nicht sagen … Wie auch immer, was da auch immer ist, das ist jetzt auch egal. Er hat vieles Gutes getan danach und das ist wichtig.“

Lisa Martinek: „Er hat ja schon öfter Sachen gemacht, die an dem Image kratzen. Afghanistan mit seiner Frau in Begleitung zum Beispiel. Ich finde ihn grundsätzlich einen tollen Politiker.“

Michael Mendl: „Keiner weiß ja, was daran wahr ist oder nicht und selbst wenn, sage ich es mal so: Ich habe das Gefühl, die Deutschen müssen an allem immer ein bisschen rumnörgeln oder müssen so was von überkorrekt sein. Wenn es so wäre, deswegen ist er ja, glaube ich, kein schlechterer Minister.“

Dieter Landuris: „Es wird jetzt momentan ziemlich viel auf ihm rumgehackt auch mit anderen Geschichten. Mit seinen ganzen Auslandsaufenthalten. Da will ich mich jetzt eigentlich eher nicht so kritisch drüber äußern … Also er kriegt sicherlich irgendwie so einen kleinen Kratzer, aber richtig schaden wird es ihm nicht, weil er eine große Popularität hat und sehr viel Sympathie.“

Jeanette Hain: „Manchmal habe ich das Gefühl auch, das man irgendetwas etwas findet aus irgendeiner Zeit, dass man sagen kann, da hat auch dieser Mensch mal was gemacht. Es gibt Dinge die dürfen nicht verjähren. Aber ich weiß nicht, ob man einen Menschen, dieses Puzzle, komplett zerlegen muss, bis man endlich dann was hat und sagt: ‚Schaut mal, auch er ist nicht unfehlbar … Ich hoffe einfach mal, dass er damit umgeht und dass er dazu irgendwie eine Stellung bezieht. Weil ich glaub, das wollen die Leute, das man sich irgendwie hinstellt und sagt ‚Das war so und so’. Und das man einfach eine Haltung hat dazu. Das wäre natürlich gut.“

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Foto(s): © HauptBruch GbR

von TIKonline.de

Comments

  1. Christian Alexander Tietgen says:

    Mit Neid hat das sicher was zu tun, aber Guttenbergs gutes Image kann einem auch nicht geheuer sein.

  2. Der Mann hat beschissen und dafür gehört er bestraft. Vor allem, wo er doch dauernd von Ehrlichkeit und offenen Worten faselt.

  3. Ehrenwort says:

    Ich hege keine großen Sympathien Guttenberg. Mag sein, dass er Teile seiner Dissertation kopiert und neben seinen eigenen Ausarbeitungen „gesammelt“ hat, um dann im Laufe der Jahre ein Ganzes daraus zu machen.

    Privat kopiere und sammle ich auch hübsche Textstellen, die mich interessieren. Sollte ich sie, was heute nicht absehbar ist später mal nutzen, kann ich mir vorstellen, dann auch zu vergessen Sie in Gänsefüßchen zu setzen.

    Gefühlsmäßig halte ich auch eher wenig vom „geistigen Eigentum“ der Menschen. Da ich glaube, dass wir unsere Gaben vom Schöpfer haben, um sie allen zur Verfügung zu stellen. Niemand ist besser, weil er vom Schöpfer mehr Intelligenz verliehen bekommen hat- während der andere vielleicht mehr Ordnungssinn, mehr Schönheit oder mehr praktische Gaben bekommen hat. Sollten wir deshalb nicht unsere Gaben ohne Eitelkeiten allen zur Verfügung stellen? Gerne möchte ich auch mal die Frage stellen, wer von uns noch nie in der Schule abgeschrieben hat, einen Mogelzettel benutzte, etwas aus dem Netz kopierte oder sonst eine „Minisünde“ beging, (die er sich sicher selbst schnell verzieh). Ich denke, wenn überhaupt, dann kommt es nicht auf die Größenordnung an. „Minisünden“ sind genauso „Sünden“ wie große „Sünden“. Kann nicht eine kleine falsche Schraube den Kessel genauso auseinanderfliegen lassen, wie eine große falsche Schraube?
    Warum ereifern wir Menschen uns eigentlich mehr an solchen Nichtigkeiten, als z.B. solch unschönem Tun von Politikern, die vorsätzlich jahrelang ihre Ehefrauen betrügen und, (wenn es mit der Nebenfrau gut läuft), ihre Ehefrau wegwerfen und ihren Kindern die Geborgenheit der Herkunftsfamilie zerstören? Das berührt mich viel mehr.

    Werden eigentlich Politiker und Professoren etc für die Zeit, wo sie sich mit dem Guttenberg Trara befassen, aus unseren Steuergeldern finanziert?

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