Ottfried Fischer hat trotz seiner Krankheit und den Diskussionen um sein Intimleben nicht darüber nachgedacht, sich zurückzuziehen, muss aber die Dinge langsam angehen.
Der Schauspieler und Kabarettist hat trotz seiner Parkinson-Erkrankung und den Diskussionen um sein Privatleben nicht daran gedacht, sich aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen. „Nein. Ich bin keiner, der aufgibt“, versichert er im Interview mit der ‚Stuttgarter Zeitung‘.
„Einfach aufzuhören, nur weil sich jemand beweisen will, dass er das kann, weil er bei einer großen Zeitung ist: jemanden dazu zu bringen, dass er nichts mehr ist, das ist nicht mein Fall. Und mit der Krankheit musste ich mich sowieso anfreunden – und mit der Tatsache, dass ich einem Entschleunigungsprozess unterliege und die Dinge langsam angehen muss. Aber das stellt sich als positiv heraus: Ich mache eigentlich nur noch Dinge, die mir Spaß machen.“
Der 57-Jährige spielt damit auch auf den Gerichtsprozess an, den er im letzten Jahr als Nebenkläger gegen einen Journalisten führte, der mit einem Sex-Video Fischers zu ihm kam und über den Umgang mit Prostituierten interviewen wollte. Dieser wurde Ende des Jahres wegen Nötigung verklagt, worüber Fischer auch froh war.
„Es war eine Situation eingetreten, in der der Einzige, der nicht kriminell gehandelt hat – das war ich – in dieser Konstellation als der Böse da stand“, erinnert er sich. „Deswegen war ich sehr froh um den Schuldspruch, weil einfach mal klargestellt wurde, dass ich zwar etwas getan habe, was man sittlich diskutieren und verwerflich finden kann, aber es war nichts kriminelles. Vor dem Prozess galten die anderen als die Guten und ich als der Böse, obwohl es im Prinzip andersrum war. Und das wurde im Prozess deutlich.“
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Foto(s): © HauptBruch GbR
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