Das Musikprojekt Schiller scheut den Vergleich mit ‚Moonlight Shadow‘-Sänger Mike Oldfield nicht, will sich aber nicht in eine einzige Kategorie eingliedern lassen.
Christopher von Deylen, der Kopf hinter dem Projekt, klärt im Interview mit ‚DerWesten‘ die Frage, ob sich seine Musik eher Mike Oldfield oder der Band Kraftwerk zuordnen lasse. „Da Schiller so viel in sich trägt und ich selber so viele Stilrichtungen aufnehme, würde ich sie schon zur Pop-Musik stellen. Man kann natürlich darüber streiten, ob Mike Oldfield Pop-Musik ist oder nicht – und so eben auch Schiller. Es gibt Elektronik-Elemente, Ambient-Elemente und diverse andere, die bei Schiller zu finden sind. Aber letztlich bleibt uns nichts anderes übrig, als es Pop-Musik zu nennen“, unternimmt er einen Erklärungsversuch.
Gemeinsam mit Mirko von Schlieffen begann von Deylen das Projekt 1998, seit 2003 führt er das Projekt jedoch allein weiter. Mit seiner Musik verarbeitet von Deylen häufig die Eindrücke, die er auf seinen Reisen sammelt. So entstand das Erfolgs-Album ‚Weltreise‘ im Jahr 2000 beispielsweise in Anlehnung an eine Reise von London nach Peking, die der Star mit seinem Vater unternahm.
Die aktuelle Platte ‚Atemlos‘ verarbeitet unter anderem seine Eindrücke aus einer Expeditionsreise in die Arktis. „Schiller könnte man als musikalisches Lebensgefühl bezeichnen, das im Kern eine romantische Melancholie beinhaltet“, erklärt er. „Das ist die musikalische Emotion, die Schiller transportiert.“ Dabei komme es nicht auf die Person hinter der Musik, sondern auf die Musik selbst an, fügt der Echo-Preisträger hinzu.
„Es geht nicht um einen Protagonisten oder Menschen, der die Musik als Anhängsel transportiert. Ich bin ja selbst immer wieder überrascht, dass es ein Publikum gibt, das sich dadurch angesprochen fühlt. Ich mache meine Musik ja gar nicht für ein Publikum, sondern eigentlich nur, weil ich es nicht anders kann und will. Dass das Publikum diesen Schritt mitgeht, ist immer wieder unheimlich schön, aber auch überraschend.“
Die ‚elektronik pur‘-Tour hat am 11. Januar begonnen. Heute, 18. Januar, ist Schiller live in Dresden im Kulturpalast zu sehen und zu hören, bis Mitte Februar folgen fast täglich weitere Konzerte in deutschen Metropolen.
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Foto(s): © Philip Glaser
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