10 Jahre nach seinem Tod kehrt Udo Jürgens auf die große Bühne zurück. Udos langjähriger Bandleader Pepe Lienhard begleitet dazu den Entertainer, der mit original Songs via Videoleinwand Teil der Show ist. Über 5.000 Zuschauer feierten in der Uber Arena in Berlin die Weltpremiere von „Da Capo Udo Jürgens“. Mit dabei: Familie und Wegbegleiter von Udo Jürgens, zum Beispiel Sohn John Jürgens und Tochter Jenny. Diese zeigten sich u.a. mit Udos Enkeln posierend auf dem Premierenteppich.
Im persönlichen Interview erklärte John Jürgens: „Wir denken jeden Tag an den Papa, seitdem er tot ist, seitdem er gestorben ist. Jeden Tag, es vergeht keinen Tag…“
Die persönlichen Erinnerungen an seinen Vater beschreibt John Jürgens so: „Die warme Hand in meiner, bei Spaziergängen irgendwo. Wir waren immer körperlich, immer kuschelig. Das war er dann auch mit seinem Enkel oder mit meinen Kindern, den Enkelkindern. Einfach ein liebevoller, sehr harmoniebedürftiger, nicht streitbarer, wunderbarer Mensch. Und nach dem Tod hat man immer mehr gelernt. Ich meine irgendwie wussten wir das immer schon, wie gross der Papa eigentlich wirklich war, desto mehr man in sein Werk, in sein Schaffen eingetaucht ist. Diese intensive Arbeit seines Werkes… Man lernt das Ganze nochmal anders kennen. Das sind zwei Welten.“
Für Jenny Jürgens war Udo Vater und Star. Sie erklärt: „Bei mir wechselte das auch manchmal hin und her. Ich konnte das dann, je erwachsener ich wurde, schon auch trennen. Manchmal habe ich auch den Star gesehen, aber natürlich habe ich meistens den Vater gesehen. Er hatte ganz viele Facetten. Seiten, die ich besonders geliebt habe, war seine Fähigkeit zum Genuss, lebensbejahend, Essen, Trinken… Gute Gespräche, lange aufbleiben. Dann konnte er sehr albern und sehr infantil sein. Das ist etwas, was ich auch sehr stark von ihm habe.“
Bandleader Pepe Lienhard sagte im Interview über die neue Show: „Nach 10 Jahren wieder mit Udo auf der Bühne zu stehen… Wir haben uns natürlich sehr gut vorbereitet. Das war schon eine Vorbereitungsarbeit über zwei Jahre… Von den 24 Leuten die damals gespielt haben, sind glaube ich 20 dabei. Alle die konnten haben gesagt, natürlich wollen wir dabei sein. Wir wollen noch mal mit Udo auf große Tour gehen!“
Auch Pepe Lienhard war sehr eng mit Udo Jürgens verbunden, bis zum Abend vor seinem Tod. Pepe: „Wir waren 37 Jahre auf der Bühne aber eben auch privat, vor allem die letzten Jahre. Er hatte ganz in der Nähe von mir gewohnt. Wir haben uns sehr oft privat getroffen, da ging es nicht nur über die Musik… Sondern auch privat über sehr viel mehr und wir haben über Gott und die Welt geredet. Aus diesem Grund fehlt er mir auch nach wie vor… Ich war am Abend vorher mit ihm essen… Er hat sich sehr emotional von mir verabschiedet, aber er wusste natürlich nicht, dass es ein Abschied für immer ist. Am nächsten Morgen ist er tot umgefallen. Aber er hat sich sehr bedankt bei mir, hat mich umarmt am Parkplatz, wo wir uns verabschiedet haben und hat gesagt, du bist für mich ein so wichtiger Mensch. Du hältst mir den Rücken frei mit deinem Orchester. Es ist immer alles perfekt, deswegen bin ich dir unendlich dankbar. Das waren seine letzten Worte.“
Die „Da Capo“-Tour ist jetzt auch ein besonderes Ereignis für die Fans, die damals Udos letzten Konzerte verpasst haben. Pepe erklärt: „Wir waren ja mitten auf der Tour. Es waren noch 180.000 Karten verkauft für den zweiten Teil und jetzt haben alle Leute, die es verpasst haben, die Chance ihn zu sehen. Sie können das nachholen.“
Auch prominente Gäste wie Marion Kracht, Julia Bremermann, Toni Krahl oder Oliver Kalkofe waren bei der Weltpremiere von „Da Capo Udo Jürgens“ mit dabei.
Marion Kracht erzählte: „Er war für mich natürlich auch was Besonderes, weil ich mit ihm gesungen habe. Tatsächlich als ich ein ganz kleines Kind war. Ich habe ja quasi eine Kindheitskarriere gemacht. Und dazu gehörte auch mit ihm aufzutreten…“
Toni Krahl erklärte beeindruckt: „Ich hatte nicht damit gerechnet, dass die ganze Zeit die original Stimme zu hören ist. Ich habe geglaubt, hier würden andere Leute singen. Es ist natürlich frappierend, wie das gemacht wurde. Letztendlich geht nichts über Udo Jürgens!“
Oliver Kalkofe über das Konzert: „Ich bin sehr, sehr beeindruckt und ist gefällt mir absolut gut. Ich hätte nicht gedacht, dass man noch einmal 10 Jahre nachdem Udo Jürgens leider von uns gegangen ist, die Möglichkeit hat, ein wirklich fast exakt echtes Liveerlebnis zu haben. Ich finde, es ist extrem gut gelungen.“
In den nächsten Wochen und Monaten ist „Da Capo Udo Jürgens“ in über 30 Städten in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu sehen.