Til Schweiger beherrscht seit Wochen die Schlagzeilen. Sein Engagement für Geflüchtete hat ihm viel Lob, aber auch jede Menge Kritik, Häme und Anfeindungen eingebracht. Zuletzt sorgte sein kleiner Ausraster bei „Maischberger“, wo er im Eifer des Gefechts CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer recht barsch angemotzt hatte, für Diskussionen.
Bei seinen Kollegen genießt Schweiger für seinen Einsatz volle Rückendeckung, wie TIKonline.de am Rande der „Hitman: Agent 47“-Premiere erfuhr. So lobte beispielsweise Jürgen Prochnow: „Super. Finde ich ganz toll. Auch die Eigeninitiative.“ Es sei beschämend, dass die Regierungen in Europa so wenig gegen das Elend der Flüchtlinge unternehmen würden. „In meinen Augen ist das eine Katastrophe, ich meine die ganze EU, alle versuchen sich aus der ganzen Sache rauszuwinden und tun nichts. Und wenn jemand so eine Initiative ins Leben ruft, dann finde ich das ganz hervorragend.“
Auch Barbara Schöne findet Schweigers Engagement großartig und meint, dass sich noch viel mehr Menschen so für die Flüchtlinge einsetzen sollten. Dass sich der Schauspieler teils unterirdische Kommentare anhören muss, kann sie nicht verstehen. „Schrecklich. Das sind die Doofen, das sind einfach nur dumme Menschen, die nur quatschen und selber nichts tun. Da haben wir genug von, leider“, sagt sie.
Ähnlich sieht es auch Thomas Kretschmann. „Das ist eine Katastrophe. Ökonomisch stehen wir am besten da als Land, uns geht es gut. Wenn man sich mal die Mühe macht und die Zeit und das Geld aufwendet, um an eine andere Ecke der Welt zu fahren und sich anguckt, wie die da leben, dann kann man nur sagen ‚Gott sei Dank, dass ich hier geboren bin‘. Ich weiß auch gar nicht, was ich dazu sagen soll. Ich finde es so ekelhaft eigentlich“, erklärt der Schauspieler.
Für Nova Meierhenrich sind die Anfeindungen gegen Schweiger eine deutsche Unart. Sie erklärt: „Gerade Menschen, die sich engagieren oder etwas Gutes tun wollen, bekommen oft ganz viel Gegenwind, so nach dem Motto ‚Ja, du Gutmensch‘. Es wird ja erst einmal unterstellt, derjenige macht das für die Presse oder weil er Aufmerksamkeit will. Das geht ja noch. Aber das Internet bietet natürlich eine Plattform, wo sich anonym Trolle austoben können bis zum geht nicht mehr.“
Das habe nichts mehr mit Kritik zu tun, sondern sei purer Fremdenhass, wie er schlimmer nicht gehe. „Es wäre schön, wenn man dagegen mal was findet, weil leider haben andere Leute auch Angst, Angst sich zu engagieren oder tun es nur im Stillen, dabei ist es doch toll, dass wir ein Megaphon in der Hand haben durch unseren Job und sagen könnten ‚Tut was!‘.“
Thomas Heinze findet solche Troll-Kommentare zwar nervig, sagt aber auch: „Man muss immer gucken, von wem er angegriffen wird. Und es wird immer diese völlig verirrten rechtsradikalen Köpfe geben in unserer Gesellschaft und so lange die in der Minderheit bleiben, ist es auch gut so.“
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Foto(s): © HauptBruch GbR
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