Ende des Jahres begeht Nordkorea den 70. Jahrestag der Beendigung der japanischen Besetzung – und zwar mit einem echten Paukenschlag. Eigentlich schottet sich das Land, das derzeit von Diktator Kim Jong Un regiert wird, rigoros von der Außenwelt ab, doch für den großen Jahrestag hat man eine westliche Band eingeladen.
Die Wahl fiel auf die slowenische Industrial-Formation Laibach, die sich einst selbst als „totalitärste Band der Welt“ bezeichnete und mit ihrer faschistisch/stalinistischen Ästhetik zu provozieren weiß.
Gegenüber der „dpa“ wies Band-Mitglied Ivan Novak Vorwürfe zurück, man unterstütze mit diesem Auftritt das Regime in Pjöngjang. „Wie mischen uns nie in die politischen Verhältnisse der Länder ein, in denen wir auftreten. Unsere Absichten sind rein und sauber.“
Auch Morten Traavik, der die Konzerte organisiert, verteidigt sie Wahl. „Es ist ein einfacher und verständlicher, aber auch fauler intellektueller Reflex, sie mit Nazismus oder Faschismus gleichzusetzen“, erklärt er. Die Band werde meist missverstanden. Das gleiche gelte für Nordkorea. Er wolle zeigen, dass das Land mehr sei als eine Freak-Show mit Militärmärschen und einem verrückten Diktator.
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