Genau wie Deutschland konnte auch Gastgeber Österreich beim Eurovision Song Contest keinen einzigen Punkt verbuchen. Es ist jedoch nicht das enttäuschende Abschneiden ihres Beitrags, das die ESC-Fans der Alpen-Republik derzeit auf die Palme bringt.
Vielmehr sind sie entrüstet, dass der ORF, der die Show produzierte, statt der Performance von Vorjahressiegerin Conchita Wurst lieber einen Werbeblock zeigte. 1,9 Millionen Österreicher konnten so – im Gegensatz zu ihren deutschen Nachbarn – die TV-Premiere der Songs „You Are Unstoppable“ und „Firestorm“ nicht live am Bildschirm miterleben.
Natürlich entwickelte sich in den sozialen Netzwerken ein ausgewachsener Shitstorm. Auch der Manager von Conchita Wurst machte seinem Ärger über das Vorgehen des Senders Luft. Am Montag erklärte er in einem offenen Brief:
„Das Ausblenden von Conchita ist nicht nachvollziehbar. Das wäre so, als ob man während des Elfmeterschießens um den WM-Titel einen Werbeblock sendet. Damit präsentiert sich der ORF wieder einmal als Mischung aus russischem Staatsfernsehen und deutschen Privatsendern und zeigt, dass ihm der öffentlich-rechtliche Auftrag zur Unterstützung und Förderung heimischer Popmusik kein wirkliches Anliegen ist.“
Die Entscheidung, lieber einen Werbeblock zu zeigen, sei umso unverständlicher, als Conchita im Vorfeld eine Galionsfigur für den ESC und eine fleißige Botschafterin für Wien gewesen sei.
Von Seiten des ORF hieß es inzwischen als Begründung, man müsse als öffentlich-rechtlicher Sender auch für die Finanzierung eines so großen und außerplanmäßigen Events sorgen.
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Foto(s): © HauptBruch GbR
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