Sofia Coppola hat mit Facebook, Twitter und ähnlichen Netzwerken nichts am Hut. Die Regisseurin hält es für „eine bizarre Entwicklung“, dass junge Leute mehr und mehr berühmt werden wollen und gibt daran vor allem Reality-Shows und auch Facebook die Schuld.
„Das wird schlimmer und schlimmer. Der Archetyp davon ist das Reality-TV, du musst nichts mehr können, um ins Fernsehen zu kommen. Sie suggerieren dir, das jeder berühmt werden kann. Wie bei Andy Warhol mit seinen 15 Minuten Ruhm. Das ist wohl einfach das, was viele als modernes Leben verstehen: Facebook gaukelt jedem vor, er sei eine Berühmtheit und habe ein Publikum“, kritisiert die Tochter von Francis Ford Coppola im Interview mit der „Berliner Morgenpost“.
Sie selbst nutzt soziale Netzwerke nicht. „Nein. Sie finden mich nicht bei Facebook. Twittern tu ich auch nicht. Und ich hasse Reality TV“, gibt die 42-Jährige zu.
Facebook spielt auch in ihrem neuen Film „The Bling Ring“, in dem sie die wahre Geschichte von Teenagern erzählt, die in Los Angeles bei Prominenten auf Diebestour gingen, eine bedeutende Rolle.
„Aber ja, das ist ja das Exemplarische an dieser Geschichte. Im Internet ist alles öffentlich und jederzeit abrufbar, auch intimste Details. Darum war es ja auch so easy für die Kids, herauszukriegen, wo die Stars wohnen. Und da ist es nur noch ein weiterer Schritt, da auch hinzugehen. Und sich zu bedienen. Dann haben sie Fotos von sich gemacht mit den gestohlenen Sachen und wiederum ins Netz gestellt. Um sich wie Celebrities zu fühlen. Und größtmögliche Aufmerksamkeit zu erlangen.“
„The Bling Ring“ startet am 15. August in den deutschen Kinos.
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