David Lynch weiß nicht, ob er so bald wieder furs Kino arbeiten will. „Die Welt hat sich verändert“, gibt der Filmemacher im Gespräch mit der Zeitung „Independent“ zu bedenken.
Einen Wiedereinstieg ins große Business, nachdem seine letzte Regiearbeit für einen Spielfilm mit „Inland Empire“ auf das Jahr 2006 zurückgeht, hält der Amerikaner für schwierig. „Selbst wenn ich eine große Idee hätte“, so Lynch. Der Kult-Filmer weiß: „Unglücklicherweise sind meine Ideen nicht das, was man als kommerziell bezeichnen würde. Und Geld regiert die Welt heutzutage.“
Aus diesem Grund habe Lynch, der sich mit häufig surrealistischen Filmen in die Herzen der Indie-Fans drehte, auch noch keine Vorstellung, wie er sich wieder in die momentane Kinoindustrie eingliedern könnte. So ziehe es ihn mittlerweile auch mehr zur TV-Produktion, wie er einräumt.
„Ich weiß nicht, wie meine Zukunft aussieht“, gesteht er. „Ich habe keine Ahnung, wozu ich in der Welt des Kinos überhaupt noch in der Lage wäre. Außerdem ist Fernsehen jetzt viel interessanter als Kino. Es scheint, Art-House kommt jetzt über Kabel“, so der 67-Jährige.
Einen Filmgenuss mithilfe neuester technischer Errungenschaften lehnt Lynch dagegen strikt ab. So brauche man doch immer „ein großes Bild in einem dunklen Raum mit großartigem Sound“, will man „in eine andere Welt“ eintreten. Der „Elefantenmensch“-Macher betont: „Es ist ein spirituelles, magisches Erlebnis. Wenn man den gleichen Film auf einem kleinen Computer-Bildschirm mit schlechtem Sound hat – und so schauen die Leute heutzutage die Filme – ist es einfach eine Schande. Es ist erbärmlich“, moniert Lynch.
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