Rupert Everett gesteht, sich in den 1970er-Jahren etwas als Callboy dazu verdient zu haben. Der Schauspieler, der seinen größten kommerziellen Erfolg an der Seite von Julia Roberts in „Die Hochzeit meines besten Freundes“ feierte, gibt gegenüber dem „SZ Magazin“ zu, in sexuellen Fragen generell sehr freizügig gewesen zu sein und damit einen Gegenentwurf zu seiner behüteten Erziehung geschaffen zu haben.
„Ich hasste es, aus einer gutbürgerlichen Familie zu kommen. Ich wollte mein altes Leben zerstören und werden wie Arthur Rimbaud. Außerdem war ich eine Schlampe. Als ich eines Tages vor einer U-Bahn-Station im Regen stand, hielt neben mir ein Rolls-Royce. Der Mann am Steuer lud mich ein, mich mitzunehmen. Im Wagen bot er mir 25 Pfund, wenn er mich zweimal ficken dürfe. 25 Pfund waren Mitte der Siebziger eine Menge Geld, also sagte ich sofort ja“, berichtet der 54-Jährige gegenüber der Zeitschrift und betont, deswegen nie ein schlechtes Gewissen gehabt zu haben.
Derweil nagte nach all den Exzessen jedoch die tiefe Angst vor einer Aids-Infizierung an dem Engländer, die ihn zuweilen auch zu einem unangenehmen Arbeitspartner machte, wie er einräumt.
„Mein Sexleben war so ausschweifend, dass ich mir überhaupt nicht vorstellen konnte, nicht infiziert zu sein. Fast jeder, mit dem ich geschlafen hatte, lag im Sterben. Ich rechnete täglich damit, die ersten Symptome der Seuche an mir zu entdecken. Einmal wurde ich bei Dreharbeiten von einer Mücke gestochen. Ich dachte: Das ist es jetzt, ein Karposi-Sarkom, der Anfang vom Ende! Meine Angst machte mich unberechenbar. Eine missverständliche Bemerkung von einem Beleuchter am Set, und ich bin sofort explodiert und habe eine Fatwa erlassen“, plaudert der Buchautor weiter.
„Man hielt das für die Launen einer verzickten Diva, in Wahrheit war es Ausdruck totaler Verunsicherung. Fünf Jahre lang habe ich dann überhaupt keinen Sex mehr gehabt.“
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