Dietmar Schönherr wird 80:
Geburtstag mal anders!


Er spielte in zahllosen Filmen die Hauptrolle, machte „Raumschiff Orion“ zum Kult und war auch ein großartiger TV-Moderator. In diesem Frühjahr veröffentlichte Schönherr seinen autobiografischen Roman „Sternloser Himmel“. Etwa 30 Jahre hat er an diesem Werk geschrieben. Nun feiert Dietmar Schönherr seinen 80. Geburtstag. Allerdings lässt er sich nicht etwa mit einer Fernseh-Gala feiern. Er flüchtet zu seinem Jubiläum zu den Ärmsten der Armen. Schönherr feiert seinen Ehrentag ganz anders als man vielleicht glaubt: „Ja, in Nicaragua. In dem Kulturzentrum feiere ich den Geburtstag. Mit vielen Freunden.“ erklärte uns der Schauspieler von ein paar Wochen in einem Interview.

Seit über 20 Jahren engagiert er sich dort: „Wie ich dort hingegangen bin, war ja Krieg und alles war durcheinander. Und da habe ich mir vorgenommen, ich begrenze diese Arbeit und nach 3 Jahren muß das soweit abgeschlossen sein, daß ich wieder gehen kann. Und jetzt sind es halt 21 Jahre. Das 7-fache und man kann nicht weggehen, wenn man sich mit Armut und mit wirklicher Armut konfrontiert hat und natürlich mit diesen Menschen, die sehr liebenswürdig sind. Die vor allem auch, wenn es ihnen schlecht geht, gute Laune haben und lachen. Im Unterschied zu uns hier, wie wir mit solchen runtergezogenen Mundwinkeln rumlaufen.“

Für die Zukunft hat er auch noch einige Pläne. Allerdings wird er sich vor der Kamera rar machen: „Ich werde sicherlich in der Zukunft hauptsächlich schreiben. Werde ganz selten Fernsehen machen, noch seltener Filme, Theater gar nicht mehr, weil ich dazu eine viel zu lange Zeit von zu Hause weg sein müßte. Und da ich eigentlich alles gespielt habe, was man sich wünschen kann, habe ich das halt beendet. Was ich mir wünsche ist: Mit meiner Frau zusammen zu bleiben, gesund zu bleiben und ohne groß Qualen sterben zu können.“



Aber auch Gedanken an den Tod hat Dietmar Schönherr: „Er ist ja relativ nah. Kann man sich ja vorstellen. Aber er ist natürlich bei einem 3-jährigen genauso nah. Da kann ein Ziegel in den Kinderwagen fallen und das ist auch tot. Das ist relativ. Und Siegmund Freud sagt: „Tot sein heißt, keine Zeit mehr zu haben.“ Ich glaube, das ist das entscheidende. Und natürlich die Vorstellungen, was nach diesem Tod mit uns geschieht. Die sind vielfältig, da bekommt man selten eine klare Antwort. Es ist natürlich nicht dieser alte Mann mir dem Bart, der in den Kirchen oft als Gottvater vorgestellt wird. So darf man ihn sich, glaube ich, nicht vorstellen. Denn man muß sich selber davon eine Vorstellung machen. Am besten gar nichts Konkretes. Das ist eine Idee, das ist eine… Wichtig natürlich.“

Vor der Zahl 80 hat Schönherr keine Angst: „Ich nicht. Weil es ist ja nur eine Zahl. Das ist kalendarisches Alter hat mit dem biologischen Alter überhaupt nichts zu tun. In meinem Alter gibt es Tattergreise oder Greisinnen und dann gibt es schon ganz Junge, die schon vergreist sind. Das ist unterschiedlich. Ich bin absolut vital. Mir geht es heute vielleicht besser, also in der Zeit, wo ich 70 oder 60 war. Das Leben geht ja immer so in Wellen dahin. Also es geht mir einfach gut. Ich muß auf Holz klopfen.“

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von TIKonline.de

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