Annette Schavan:
Doktortitel erst mal futsch

Und wieder muss ein hochrangiger Politiker seinen Doktor-Titel abgeben. Nach Karl-Theodor zu Guttenberg und der FDP-Politikerin Silvia Koch-Mehrin hat es nun Anette Schavan erwischt, ihres Zeichens amtierende Bundesbildungsministerin.

Die Uni Düsseldorf hatte Schavans Doktorarbeit aus dem Jahre 1980 noch einmal unter die Lupe genommen und dabei „in bedeutendem Umfang nicht gekennzeichnete wörtliche Übernahmen fremder Texte“ gefunden.

Der Fakultätsrat der Philosophischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf ist deswegen zu der Überzeugung gelangt, dass Schavan „systematisch und vorsätzlich über die gesamte Dissertation verteilt gedankliche Leistungen vorgab, die sie in Wirklichkeit nicht selbst erbracht hatte“.

Infolge dessen hat der Fakultätsrat nun entschieden, Schavan den Doktorgrad zu entziehen. Die Entscheidung wurde mit 13 Ja-Stimmen und zwei Enthaltungen gefällt.

Bliebe es bei der Entscheidung, hätte dies für die Ministerin weitreichende Folgen. Nicht nur, dass sie auf ihrem Posten wohl nicht mehr tragbar wäre, hätte Schavan auch keinen Studienabschluss mehr.

Über ihre Anwälte ließ Anette Schavan, die derzeit zu Gesprächen in Südafrika weilt, mitteilen, dass sie gegen die Aberkennung ihres Doktor-Titels juristisch vorgehen werde. Auch ein Rücktritt schließt Schavan aus.

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Foto(s): © HauptBruch GbR

von TIKonline.de

Comments

  1. Muss sie nun auch das viele Geld zurückzahlen, dass sie aufgrund ihres Dr.-Images womöglich zuviel kassiert hat?

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