Dustin Hoffman nimmt für eine Rolle nur ungern eine Schusswaffe zur Hand. Nachdem der inzwischen 75-jährige Schauspieler während der 1960er selbst von einem Kollegen mit einer Pistole bedroht wurde, hält er die Darstellung von Waffengewalt in vielen Filmen für falsch und irreführend. Diese seien seiner Meinung nach nämlich verharmlosend.
Im Interview mit dem amerikanischen Radiosender NPR sagte der Oscar-Preisträger dazu: „Ich glaube nicht, dass die Leute verstehen, wie es ist, wenn jemand eine Pistole auf dich richtet. Als mir das damals passierte, war das kurz nach Kennedys Ermordung. Ich war in Boston. Ich dachte: ‚Gleich erwischt es mich.’ Du erwartest, dass dich die Kugel jede Sekunde trifft … man ist in einem sofortigen Schockzustand. Das Gefühl habe ich nie vergessen. Das war ein Typ, der bei einer Theatergesellschaft in der Produktion arbeitete. Er kam raus und richtete seine Pistole auf mich …“
Wenn ein Film mit großen Schießereien aufwartet, so zeuge dies Hoffman zufolge von einem unzulänglichen Drehbuch. „Eine Schusswaffe wird in Filmen selten so benutzt, wie es sich im echten Leben anfühlt“, beschwerte sich die Leinwand-Legende weiter. „Sie wird zu einem Cartoon-Element verharmlost.“
Zu Hoffmans Leidwesen komme man ohne die Bereitschaft, für eine Rolle zum Schießeisen zu greifen, in Hollywood allerdings nicht weit. „Wenn man keine Waffe in der Hand hält – und das ist etwas, das ich stets abgelehnt habe – dann bekommt diese Person, die sonst immer Hauptrollen erhalten hat, plötzlich nur noch Nebenrollen … und dann irgendwann nur noch Cameo-Auftritte …“
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