Martina Gedeck:
Steht auf Bettszenen


Martina Gedeck findet es nicht schwierig, Bettszenen zu spielen. Die Schauspielerin ist im ARD-Film „Halbe Hundert“ mehrmals halbnackt zu sehen, behauptet im Interview mit „Spiegel Online“ allerdings, dass ihr diese Szenen keine Probleme bereiten.

„Nein, gar nicht. Da muss man nur die richtige Wäsche haben, damit man sich wohlfühlt. Man ist im Bett einfach am entspanntesten – egal, ob man mit einem Mann im Bett ist oder allein, ob man schläft, sich unterhält oder sich küsst“, findet die 50-Jährige.

„Wenn man so in Dessous oder im Nachthemd im Bett liegt und um einen herum alle angezogen sind und versuchen, die Technik aufzubauen, entbehrt das nicht einer gewissen Komik. Es hat ein bisschen was von: Ich bin das kleine Baby, und ihr müsst arbeiten, ätsch! Ich mag diese Bettszenen eigentlich sehr gerne. Sie gehören zu den leichteren Dingen.“

Dagegen gebe es viel schwierigere Seiten an ihrem Beruf. „Die großen dramatischen Sachen – Streitereien, die einen emotional mitnehmen. Oder auch Nacht- und Außendrehs. Da ist man viel exponierter, weil oft auch Passanten stehenbleiben und zugucken.“

Auch wenn sie das Leben „viel reicher als Filme“ findet, gibt Gedeck zu, durch manche Rollen eine Ahnung von etwas zu bekommen, das sie ohne die Figuren nicht erlebt hätte.

„Bei Ulrike Meinhof konnte ich viel von der Schwärze und Ausweglosigkeit ahnen, die in einem Menschen sein können. Bei der Beschäftigung mit Brigitte Reimann konnte ich nachvollziehen, mit welch glühender Leidenschaft sie an den sozialistischen Staat glaubte. Und in meinem letzten Film, ‚Die Wand’, gab mir die Figur die Sicherheit, dass man viel mehr Ressourcen in sich hat, als man weiß, und auch unter widrigen Bedingungen überleben kann.“

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Foto(s): © HauptBruch GbR

von TIKonline.de

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