Hannelore Elsner geht es auf die Nerven, immer wieder über ihr Alter zu reden, da ihr das egal sei.
Die 69-jährige Schauspielerin schreibt in ihrem Buch ‚Im Überschwang‘, dass sie es nervig findet, immer wieder über ihr Alter sprechen zu müssen. „An diesem Schwachsinn hat sich nichts geändert. Aber mir war das Alter immer egal. Ganz ehrlich“, erklärt sie dazu im Interview mit ‚Kurier.at‘.
Irgendwann die Schauspielerei an den Nagel zu hängen, kann sich Elsner, die ab dem 10. Juni in ‚Das Blaue vom Himmel‘ als Alzheimerkranke zu sehen sein wird, nicht vorstellen. „Nein, das habe ich noch nie überlegt. Es wird ja immer interessanter, weil ich immer interessantere Rollen bekomme.“
Dies sieht die Schauspielerin allerdings anders als viele ihrer Kolleginnen. „An diesem allgemeinen Niedergangsgerede habe ich nie teilgenommen“, versichert sie. „Auch, dass Frauen ab 40 keine Rollen mehr bekommen, stimmt überhaupt nicht. Die Leute wollen im Kino Menschen sehen, und die werden eben auch älter. Man muss sich nur Frauen wie die Deneuve, Charlotte Rampling oder Helen Mirren ansehen. Jodie Foster hat dazu eine witzige Bemerkung gemacht: Sie meinte, dass sie mit 60 oder 70 wieder mit der Schauspielerei anfängt, weil sie dann die einzige in Hollywood sein wird, die noch Falten hat. Das Kino braucht auch Falten!“
Eine Kollegin, die das anders sieht, ist Katja Riemann, die kürzlich gegenüber ‚RP Online‘ die mangelnde Rollenauswahl in deutschen Filmen beklagte: „In Deutschland gibt es leider immer noch ein merkwürdiges Bild von Frauen um die 40. Das finde ich sehr betrüblich, weil ich nun mal zu dieser Generation gehöre, viele Frauen um die 40 kenne und weiß, wie die drauf sind. Das ist die Generation der Grünen-Wähler, der Demonstranten und Hausbesetzer.
Im Film tragen diese Frauen aber immer Kostümchen, sind frustriert, verbittert, verheiratet, haben sexuelle Probleme, sind nicht nett zu ihren Männern und haben erwachsene Söhne, die Robert heißen. Ich bin nicht verheiratet, war es nie, aber gerade in Filmkreisen gibt es so eine bürgerliche Sichtweise auf meine Generation. Dabei müsste man spannende Frauenfiguren in meinem Alter gar nicht erfinden – man müsste nur hingucken.“
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Foto(s): © HauptBruch GbR
falten hatse ja genug